SAFER USE

Dieser Leitfaden ist nicht 1:1 auf den medizinischen Konsum übertragbar und soll auch keine Aufforderung zum Drogenkonsum darstellen!

- Bei der Verwendung von Verdampfern (Vaporizern) werden deutlich weniger gesundheitsgefährdende Stoffe freigesetzt als beim Rauchen, ihre Verwendung ist somit zu bevorzugen. Die orale Aufnahme von Cannabis bedeutet zwar keinerlei Belastung für die Lunge, jedoch tritt die volle Wirkung erst nach 45 bis 120 Minuten ein. Die Dosierung wird dadurch erheblich erschwert, womit diese Konsumform kaum für unerfahrene Anwender geeignet ist.

- Mischkonsum vermeiden: Andere Drogen (z. B. Alkohol & Tabak) sollten nicht zusammen mit Cannabis konsumiert werden. Tabakkonsum kann viele schwerwiegende Folgen haben, das Suchtrisiko erhöhen und Langzeitschäden verursachen. Cannabis in Kombination mit Alkohol erhöht u. A. das Risiko von Kreislaufproblemen. Mischkonsum kann auch ohne Teilnahme am Straßenverkehr zum Führerscheinentzug führen.

- Tiefes Inhalieren und in der Lunge Halten von Rauch stellt für diese eine unnötige Belastung dar, da bereits nach ein bis zwei Sekunden alle erwünschten Wirkstoffe im oberen Lungenbereich aufgenommen wurden.

- Es sollten möglichst geringe Mengen konsumiert werden. Überdosierungen können zu Kreislaufproblemen, Angstzuständen und Erbrechen führen. Wichtig ist: Bewahre Ruhe, setze oder lege Dich hin und informiere eine Person Ihres Vertrauens oder bei Bedarf einen Arzt. Todesfälle durch Cannabisüberdosierungen sind nicht bekannt.

- Zuckerhaltige Lebensmittel können bei Bedarf als Unterstützung für den Kreislauf dienen.

- Durch fehlende staatliche Qualitätskontrollen ist Cannabis häufig mit Streckmitteln verunreinigt oder mit Schimmel belastet. Die Aufnahme dieser unerwünschten Zusatzstoffe birgt ein erhebliches Gesundheitsrisiko, weshalb vom Konsum in diesem Fall unbedingt abzuraten ist!

- Der Konsum von Produkten mit synthetischen Cannabinoiden (sogenannte “Kräutermischungen”, “Spice” etc.)  sollten vermieden werden, da diese oft um ein vielfaches gesundheitsschädlicher sind als natürliches Cannabis!

- Um Infektionen zu vermeiden, sollten Rauchgeräte wie Bongs und Pfeifen regelmäßig gereinigt werden. Besonders Mundstücke sollten nach jeder Verwendung durch andere Personen desinfiziert werden. Die Verwendung von Aktivkohlefiltern kann starken Verschmutzungen vorbeugen und die gesundheitliche Belastung reduzieren.

- Konsumiere kein Cannabis, wenn Du ein Fahrzeug führen musst! Das Koordinations- und Reaktionsvermögen wird durch den Rausch beeinträchtigt, eine sichere Teilnahme am Straßenverkehr ist so auch mit dem Fahrrad nicht mehr gewährleistet. Bei Kontrollen ist regelmäßig der Entzug der Fahrerlaubnis die Folge. Alternativen sind z. B. der Weg zu Fuß, per Bus, U-Bahn, Tram, Bahn oder Taxi. Sei möglichst nicht alleine unterwegs. 

- Regelmäßige Konsumpausen von mehreren Tagen oder Wochen sind zu empfehlen, da sie einer Toleranzbildung entgegenwirken und Routinekonsum vorbeugen. Kurz- und langfristiger Konsum von Cannabis hat Einfluss auf das Kurzzeitgedächtnis. Auch die Planung- und Entscheidungsfindung, das Reaktionsvermögen, sowie motorische Koordination, Stimmung und Aufmerksamkeit/Wahrnehmung können beeinflusst werden. Häufiger Konsum (täglich oder fast täglich) erhöht das Risiko für gesundheitliche oder soziale Folgen, und kann sogar zu psychischer Abhängigkeit führen. Sollte das Konsumverhalten wiederkehrende Probleme verursachen, empfiehlt es sich das eigene Verhalten zu hinterfragen. Hierbei kann die Unterstützung einer Drogen- und Suchtberatung von großer Hilfe sein.

- Kein Cannabis in Kinderhand! Wer Cannabis zuhause hat, sollte es unbedingt unzugänglich für Kinder lagern.
Kinder, Jugendliche und Heranwachsende aber auch Schwangere sollten grundsätzlich auf Cannabiskonsum verzichten. Die Auswirkungen von THC auf die Entwicklung, insbesondere im Gehirn, können hier besonders gravierend sein. Falls dennoch konsumiert wird, sollte dies möglichst selten und in möglichst niedrigen Dosierungen erfolgen. Cannabis sollte außerdem immer sicher und außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahrt werden.

- Menschen mit psychischer Labilität, psychischen Erkrankungen oder Substanzkonsumstörungen sollten Cannabis erst nach ärztlicher Konsultation konsumieren. Aufgrund der gefäßerweiternden und pulssteigernden Wirkung von Cannabis gilt dies für Personen mit Herzerkrankungen bzw. Herz-Kreislauf-Problemen.

- Passiver Konsum wie z.B. Passivrauchen kann ähnliche Effekte wie der eigene Konsum erzeugen. Daher sollte der Konsum von Cannabisprodukten in Gesellschaft stets bedacht und verantwortungsvoll erfolgen. In Gegenwart von Kindern und Jugendlichen sollte auf den Genuss verzichtet werden.

- Die Vielfalt der Wirkungsweisen ist groß. Es ist sinnvoll, möglichst genaue Informationen über die Sorte, deren Eigenschaften und Wirkstoffgehalte anzufragen. Die Wirkung kann zwischen unterschiedlichen Personen und unterschiedlichen Konsummustern schwanken, daher ist gemäßigter Konsum grundsätzlich, aber insbesondere bei der Verwendung von neuen Sorten/Typen, dringend zu empfehlen.
Cannabidiol schwächt die psychoaktiven Effekte von THC. Ein CBD-Gehalt in Höhe von mindestens ca. 1,0 % erscheint daher sinnvoll. CBD kann außerdem gesondert, z.B. in Form von Öl, E-Liquids oder Kapseln, eingenommen werden. Entsprechende Produkte sind vollkommen legal erhältlich.

- Durch Eigenanbau kannst Du die Sorte nach Deinen Bedürfnissen wählen und so sicher sein, dass keine gesundheitsgefährlichen Streckmittel verwendet wurden. Der Eigenanbau von Hanf ist in Deutschland allerdings illegal bzw. Bedarf einer Genehmigung. Patienten, die keine Erstattung von Ihrer Kasse erhalten, könnten Chancen haben, auf dem gerichtlichen Klageweg eine Genehmigung hierzu zu erhalten.